Über die Vergabe von hunderten Milliarden Euro an die EU-Regionen, zu denen bald auch Kroatien und damit auch Istrien gehören werden, trifft man bei der EU in Brüssel im Jahr 2013 eine Entscheidung. Jedes Land möchte Geld haben und mit seinen Projekten punkten, weshalb schon jetzt der Wettlauf der Regionen begonnen hat. Von den Brüsseler Vertretungen, also von der Lobbyarbeit, ist ebenfalls abhängig, wie viel Geld die Regionen, wie demnächst auch Istrien, bekommen werden.
Am 11.9.2009 haben Kroatien und Slowenien ihren Grenzstreit mit einem Kompromiss beigelegt, dessen Gegenstand auch ein Teil von Istrien war, so dass die Beitrittsverhandlungen Kroatiens zur EU schnellstens weitergehen können. Da Kroatien als offizieller Beitrittskandidat gehandelt wird, besetzt Istrien gemeinsam mit den Vertretungen von Kärnten, Julisch Venetien und dem Friaul ein Verbindungsbüro inmitten des Brüsseler Europaviertels. Damit die Interessen von Istrien nicht in dem Gefüge mit EU-Kommission, Europäischem Rat und Europa-Parlament, das 40.000 Bedienstete ihr Eigen nennt, untergeht, hat man dieses Verbindungsbüro (VBB) ins Leben gerufen.
Durch dieses Verbindungsbüro kann Istrien die Fäden im Hinblick auf relevante Politik-Vorgänge sowie Entwicklungen ziehen und bekommt so Informationen, um eventuell schwelende Probleme rechtzeitig im Keim ersticken zu können. Es können Chancen für Istrien eröffnet werden, indem Positionen Istriens in die Gestaltung rechtlicher EU-Rahmenbedingungen eingebracht werden. Durch das VBB entstand für Istrien ein dicht geknüpftes Netzwerk zu allen wichtigen Organisationen und Institutionen. Wenn es in Zukunft zu einer EU-Mitgliedschaft Kroatiens kommt, soll auch die Bevölkerung Istriens diese Mitgliedschaft optimal nutzen können, ebenso die Wirtschaft.
Istrien, Kärnten, Julisch Venetien und Friaul sind voneinander unabhängig. Um aber in Brüssel erfolgreich zu sein, möchte man alle möglichen Synergien nutzen und das geht am besten vom Zentrum der belgischen Hauptstadt aus mit dem VBB.
Datum: 24.11.2009
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