Viele Menschen wollen sich im Urlaub auch weiterbilden und sich nicht nur erholen. Sie machten Ferien unter dem Motto "Bildung statt Ballermann". Ein Synonym dafür ist beispielsweise die Hafenstadt Pula auf der kroatischen Halbinsel Istrien. Hier beginnt die Fußgängerzone unter dem vor mehr als 2.000 Jahren erbauten Sergierbogen. Durch diese Gasse zur Piazza, auf der es sich schon die Römer gut gehen ließen, schlendern viele Touristen. Über rund geschliffene Steine, die in der Antike verlegt wurden, prominieren diese. Dass sie sich in einer der ältesten Städte des Mittelmeerraums befinden, bemerken sie spätestens beim Espresso in einem der vielen pittoresken Cafés oder Restaurants der Altstadt. Plötzlich möchten Sie mehr über die Geschichte wissen, nachdem sie mit der Historie auf Tuchfühlung gegangen sind. Wissensdurst wird eben auch durch Anschaulichkeit geschaffen.
Über die Selbstverständlichkeit, mit der die Einwohner Pulas mit ihrer Geschichte lebten und auch noch leben, darüber staunte schon der bekannte irische Schriftsteller James Joyce, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts einige Zeit in Pula lebte. Indogermanische Illyrer, die schon 1500 v. Chr. in der Region siedelten, gehören zu den Vorfahren. Ebenso wie Habsburger, Osmanen und andere. Alle haben Spuren hinterlassen, auf denen sich heute noch wandeln lässt. An Friedhöfen, Kathedralen, Amphitheatern, Renaissance und Gotik, Romanik und Antike können sich Urlauber satt sehen. Schätze aus zwei Jahrtausenden, die einfach so herumliegen, findet man auf dem Trümmerfeld hinter dem Archäologischen Museum. Zwischen Pilastern treffen sich Liebespaare, die beim Küssen an einer abgebrochenen Skulptur aus der Vergangenheit auch heute noch eine gute Stütze finden. In Pula steht dem Urlaub der Marke "Bildung statt Ballermann" also nichts im Wege.
Datum: 06.03.2009
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