Schon lange vor der Eröffnung der Handball-WM im bastelte man in Zagreb eifrig kleine Tafeln mit der Aufschrift "Karten gesucht". Für die Handball-WM, die am Freitag begonnen hat, sind besonders die Karten in der neu erbauten "Arena" im Süden der kroatischen Hauptstadt Zagreb sehr begehrt. Seit Monaten ist das Stadion ausverkauft. Schon als sich die Halle noch im Planungsstadium befand, war sie auch schon ausverkauft. 12.500 Sitzplätze fasst die Arena, die ohne Baugenehmigung errichtet wurde. Doch das stört in Kroatien keinen, denn es geht ja schließlich um den Handball. Also erteilte man daher nach einem Tauziehen zwischen Zagrebs Bürgermeister Milan Bandic und der Regierung der "Arena" einfach eine vorübergehende Baugenehmigung für die Inbetriebnahme.
Damit kann der Streit nach der WM fortgeführt werden. Zwischen 50 und 120 € kosten die Eintrittskarten. Welch große Bedeutung der Sport für die Kroaten hat, wird angesichts der ausverkauften WM in Zeiten einer Wirtschaftsflaute deutlich. Nicht mehr und nicht weniger als WM-Gold fordert das Land von seiner Mannschaft unter der Leitung des legendären Trainers Lino Cervar, den man liebevoll Mago di Umago (der Magier aus Umag, seiner Geburtsstadt in Istrien) nennt. In Klagenfurt war Cervar zu Beginn der 1990er Jahre zweieinhalb Jahre Coach, bevor er als italienischer Teamchef nach Rom wechselte. Hauptberuflich Politiker und Parlamentsabgeordneter ist er heute. Geschlossen hinter ihm steht der gesamte kroatische Sport. Vor allem in Istrien drückt man ihm immer noch die Daumen, da ja er im Zuge der WM natürlich seine Landsleute aus Umag hinter sich bringen kann. Istrien könnte also die Wiege einer großen kroatischen Handball-Party werden.
Foto: www.hrs.hr
Datum: 18.01.2009
Folgen auf Facebook oder Google+
Keine Kommentare