Schüler des Johann-Conrad-Schlaun Berufskollegs in Warburg machen jetzt auf die kroatische Initiative "Nadomak Sunca" aufmerksam. In das Kinderdorf der Organisation auf die äußerste Nordspitze Kroatiens, die Halbinsel Istrien, führte die Abschlussfahrt zweier Klassen der Fachrichtung für Gesundheit- und Sozialwesen.
Die Marburger Gruppe wurde bei der Stadtführung in Pula durch das römische Amphitheater beeindruckt. Die Jugendlichen berichten, dass man in Porec die nördlichste byzantinische Kirche, in Rovinje die malerische mediterrane Altstadt und die Kirche der Heiligen Euphenia besucht und daran großen Gefallen gefunden habe.
Der Besuch der Organisation "Nadomak Sunca" war jedoch der Höhepunkt der Reise. Um in den Kriegszeiten auf dem Balkan Hilfe zu leisten, gründete Odilia Rojnic 1991 mit mehreren Studenten aus ganz Europa "Nadomak Sunca". Heute hat sich zu einem funktionierenden Dorf mit Kindergarten und Grundschule entwickelt, was damals mit einem verfallenen Haus in einem fast verlassenen Ort begann.
Aus fünf Häusern, in denen ausgesuchte Familien mit eigenen Kindern bis zu vier Pflegekinder aufnehmen (Kinder, die von ihren eigenen Familien nicht versorgt werden können oder keine Familie mehr haben), besteht das Kinderdorf mittlerweile.
Dabei versuchen die Mitarbeiter den betroffenen Kindern die fehlende Familie zu ersetzen, so gut es geht. Da viele Kinder am PDSD-Syndrom (eine traumatische Belastungsstörung) leiden, ist dies keine leichte Aufgabe.
Ein etwas außerhalb gelegener Bauernhof gehört ebenfalls zum Kinderdorf. Er wird von den Familien und den Kindern bewirtschaftet. Gewährleistet ist so auf der einen Seite die Versorgung mit Ziegenmilch, Eiern und Gemüse, während auf der anderen Seite die Tiere auch therapeutische Zwecke erfüllen.
Datum: 11.01.2009
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