Immer länger wird die Liste der durch den Ausfall von Gas-Lieferengpässen bedrohten Länder. Eine Beeinträchtigung der Gasversorgung aus Russland hat jetzt auch Kroatien gemeldet. Damit ist natürlich auch die Versorgung der Halbinsel Istrien stark gefährdet. Bislang seien zwar die Verbraucher von den Minderlieferungen unberührt geblieben, doch schon jetzt betrage der Einbruch etwa 7%, so die kroatische Regierung. Ein Viertel seines Erdgases bezieht Europa vom russischen Gas-Konzern Gazprom. Und nachdem dies am Wochenende bereits Tschechien, die Türkei, Ungarn, Rumänien und Polen getan hatten, meldet nun auch Kroatien, dass es bei der Gaslieferung aus Russland zu Engpässen gekommen sei. 7% weniger Gas erhielt Kroatien nach Angaben des Pipelinebetreibers Plinacro. Doch bislang sollen die Verbraucher davon aber noch nichts gespürt haben.
Um durch den Gasstreit verursachte Leiferausfälle zu kompensieren, erhöhte die Türkei derweil ihre Importe von russischem Gas durch die Blue-Stream-Pipeline im Schwarzen Meer. Dies erklärte heute ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Dass die Belieferung aus Russland funktioniere (nach dem Rückgang von Sonntag sogar schon wieder reibungslos), erklärte der tschechische Gasimporteur RWE Transgas. Die Gaszufuhr nach Westen zu drosseln, dessen beschuldigen sich die Ukraine und Russland gegenseitig. Dass die Ukraine illegal Gas aus den Pipelines abzweige, wirft Gazprom der ehemaligen Sowjetrepublik vor. Dies wird von der Ukraine vehement bestritten, die derweil Russland Erpressung vorwirft. Bislang blieb Deutschland von den Lieferengpässen verschont. Ein Krisentreffen der Abgesandten der Streitparteien anberaumt hat die Europäische Union, die ein Fünftel ihres Erdgases von Russland über die Ukraine bezieht.
Datum: 08.01.2009
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