Die größte Stadt Istriens ist mit 82.000 Einwohnern die Stadt Pula. Somit stellt Pula den politischen, wirtschaftlichen und auch kulturellen Mittelpunkt Istriens dar, obwohl die offizielle Hauptstadt Istriens Pazin ist. Einige strukturelle und landschaftliche Veränderungen sind auffällig, wenn man nach Pula kommt. Stark auf den Tourismus ausgelegt sind so die Süd- nd die Westküste. Sie vermitteln dadurch einen durchgehend wirtlichen aber auch einen kleinstädtischen Eindruck. Einen unbewohnten Eindruck macht jedoch das Hinterland von Pula, das deutlich karger und von größerer Zersiedlung geprägt ist, vor allem an der Ostküste. Den Mittelpunkt im Süden Istriens bilden das im Gebiet um die Medulin-Landzunge und Pula. Die Bewohner Istriens sind stolz auf ihre kulturelle Vielfalt und das Ambiente der Stadt. Deshalb wird Pula von vielen auch als die am höchsten entwickelte Stadt Istriens angesehen. Vor zirka 35.000 Jahren wurden die frühsten Spuren einer Besiedlung hinterlassen. Ungefähr beim heutigen Kastell errichteten um 1.700 v. Chr. Histrer (illyrischer Volksstamm) erste Befestigungen. Unter dem Namen Polai (Flüchtlinge) taucht Pula in griechischen Legenden ebenfalls auf. Sogar 100 Jahre nachdem die Histrer 177 v. Chr. durch römische Truppen besiegt worden waren, erhielt das heutige Pula den Status einer Kolonie Roms. Das berühmte Amphitheater (gut erhalten) ist das auffälligste und populärste Erbe aus der Römerzeit. Zum Gebiet von Ravenna gehörte Pula nach dem Ende der römischen Herrschaft im Jahre 476.
Die Kontrolle über Pula übernahm dann bis 788 das Frankenreich. Diese Epoche, während jener unter anderem der Hafen weiter ausgebaut wurde, ging bis zum Jahr 1331. Mehr oder weniger ausgebeutet wurde Pula -- zugehörig zu Venedig -- bis zum Jahr 1797. Vor allem weil der Hafen militärisch günstig lag, wuchs die Bedeutung Pulas unter österreichischer Herrschaft. Dass eine Bahnstrecke von Wien nach Pula gebaut werden solle, entschied der Kaiserhof in Wien im Jahr 1876. Diese Bahn sollte den ersten Überlegungen nach über Ljubljana fahren, verlief dann aber 1911 direkt. An Italien fiel Pula mit dem Vertrag von Rapallo vom Ersten Weltkrieg bis zum Jahr 1945. Danach ging Pula 1947 an Titos Jugoslawien. Die Arena von Pula, das Amphitheater, ist eines der populärsten istrischen Sehenswürdigkeiten, sehr beeindruckend und ein monumentales römisches Bauwerk. Am Bau dieser Arena haben der Legende nach gleich drei römische Kaiser mitgewirkt. Massive Marmorplatten benutzte man zur Errichtung der 132 x 105 x 33 m großen ovalen Wettkampfstätte.
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