Istrien ist drauf und dran der Toskana Konkurrenz zu machen. Denn mittlerweile avanciert Istrien zum Ziel für Kulturliebhaber und Gourmets. Mit dem Vierklang „Schinken, Trüffel, Olivenöl und Wein“ will die Halbinsel Istrien die Toskana herausfordern. Daher boomt der Kultururlaub in Istrien. Der regionale Tourismus-Minister Denis Ivosevic erklärt: „Die besser betuchten Ehepaare, die kulturinteressiert sind und bei uns auch lukullische Leckereien erwarten, sind unsere Zielgruppe. Und in diese Offensive schließen wir die Gäste aus Südtirol und der Provence gleich mit ein.“
Dabei war das Innere von Istrien bis Mitte der 1980er Jahre fast völlig entvölkert. Absolut unzureichend waren Telefonverbindungen, Straßen und Stromversorgung – 120 Dörfer waren total verwaist. Dann startete die Aufholjagd im Anschluss an den Bürgerkrieg (1991 bis 1995). Man renovierte mehr als 4.000 verlassene Steinhäuser auf moderne Art und Weise. So konnten in historischen Gemäuern luxuriöse und kleine Familienhotels eröffnet werden. Gegründet wurden zudem Künstlerdörfer wie Grosnjan. Mit Jugendmusikschulen und Festivals brachte man das Kulturangebot in 20 kleinen Städten auf Vordermann.
Dennoch liegt in Istrien der eigentliche Fokus auf der Gastronomie. Zu einem Treffpunkt der Trüffel-Fans werden im Herbst schon seit Jahren die Wälder rund um Motovun. Ebenso wie sieben sogenannte Öl-Straßen entstanden mit mindestens 45 Top-Winzern auch sechs Weinstraßen. Zum beliebten Souvenir ist nun Olivenöl in Flaschen geworden, nachdem es bis vor vier Jahren nicht ein einziger Produzent in diese Glasgefäße abfüllte. Minimum vier verschiedene Ölsorten kann man in Gastwirtschaften (Konoba) probieren.
Mit der europäischen Top-Konkurrenz messen kann sich auf Istrien auch der Schinken (prsut). Schließlich besitzt dieser eine hervorragende Qualität. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass Istrien auch im Hochsommer über eine erfrischende Grüne verfügt und Industrieanlagen dort völlig abgehen. Deshalb können sich die Schweine, die auf Istrien in freier Natur gehalten werden, fast ausschließlich von Kräutern und frischem Grün ernähren. Zum Standard-Angebot gehören je nach Jahreszeit ferner wilder Spargel und rund 200 Pilzsorten.
Datum: 27.10.2009
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