Traum vom großen Wurf

Kroatien hofft bei der Handball-WM im eigenen Land auf den ganz großen Wurf. Tatsächlich bringt das Team einiges mit. Dennoch ist für Experten der Triumph des Gastgebers nicht selbstverständlich, da der Erwartungsdruck zu hoch sein könnte. Spiele der Handball-WM finden unter anderem auch in Porec auf Istrien statt. Als Sandi Sola sagen soll, wer Weltmeister wird, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Ohne den Anflug eines Zögerns nickt der Präsident des kroatischen Handballverbandes entschlossen und wiederholt sein Orakel immer wieder: "Kroatien, natürlich!". Dass der Mann seiner Sache wirklich sicher ist, zeigt sein Lächeln deutlich. Deutsche Journalisten allerdings stutzen angesichts solch großen Selbstvertrauens ein bisschen. Denn die Antworten, die vor zwei Jahren vor der WM 2007 in Deutschland aus dem heimischen Lager zu hören waren, sind noch zu prägnant. Damals hieß es, dass Deutschland ein Favorit von vielen sei. Lediglich gewisse Medaillenchancen wurden der deutschen Mannschaft bei optimalem Turnierverlauf eingeräumt.

Ein Zitat von Bundestrainer Heiner Brand unmittelbar vor dem damaligen Turnier lautete: "Es gibt sicherlich Teams, die über eine spielerisch höhere Klasse verfügen als wir." Gleich tat es Sola weiland lediglich DHB-Präsident Ulrich Strombach. Dabei wurde dessen Erwartung, dass Deutschland doch bitteschön den Titel zu holen hatte, in der Fachwelt schulterzuckend als optimistisches Wunschdenken abgetan. Wenn in Kroatien der Präsident seine Gold-Forderung publik macht, runzelt hingegen fast niemand die Stirn. Dass der Gastgeber am Ende der WM (16. Januar bis 1. Februar 2009) triumphieren wird, darüber bestehen in Kroatien und damit auch auf Istrien kaum Zweifel. Sola sagt, es solle nicht arrogant klingen, aber Kroatien habe schließlich Blazenko Lackovic, Igor Vori, Petar Metlicic und Ivano Balic. Kroatien besitze einfach das beste Team der Welt, wenn man vom Verletzungspech verschont bleibe. Sola: "Ein Team, das uns gefährlich werden kann, sehe ich nicht!"

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