Als Istrien noch den Bayern gehörte...

Als Istrien noch den Bayern gehörte...
Als Istrien noch den Bayern gehörte...

Wie wird 200 Jahre später das Jahr 1809, der Freiheitskampf der Tiroler gegen die Bayern und Franzosen heute gesehen? Etwa als Kampf von religiösen Fanatikern und bäuerlichen Reaktionären gegen fortschrittliche Entwicklungen? Schon lange ihren Leserkreis haben die knappen Bücher zur Tiroler Geschichte von Michael Forcher. Der Innsbrucker Verleger durchleuchtet in seinem Buch "Anno neun" Geschehnisse um das Jahr 1809 mit Sympathien für Andreas Hofer und die anderen Protagonisten im Tiroler Freiheitskampf. Stolz auf ihre Standesvertretung war die Tiroler Bevölkerung. Vom regulären Militärdienst befreit wurden die Tiroler 1511 unter Kaiser Maximilian. Das Land musste sich aber selbst verteidigen.

Zu Bayern kam Tirol 1805. Zu Modernisierungsmaßnahmen, die vor allem in der Tiroler Landbevölkerung für Unmut sorgten, setzte das Königreich an. Die bayerischen Behörden versuchten im März 1809 vergeblich Rekruten in Axams einzuziehen. Damit begann der Befreiungsschlag der Bauern. Forcher schreibt in seinem Buch, das wohl letztendlich ausschlaggebend gewesen sei, dass die Tiroler unter Bayern nicht Tiroler bleiben durften. Es lohnt sich ein Blick in die vorangegangenen Jahrhunderte und auf die dort verankerte gemeinsame Geschichte zu werfen, um die wechselvollen Beziehungen zwischen Tirol und Bayern besser zu verstehen. Das Rad der Zeit dreht Reinhard Heyednreuters Gedenkjahres-Publikation "Tirol unter dem bayerischen Löwen" zurück. Und zwar bis ins 6. Jahrhundert. Da erreichten von Norden her die Bajuwaren die Alpen. Einst reichte das bayerische Einflussgebiet sogar bis nach Istrien und war im heutigen Tirol und Südtirol eng mit der Gründung von Klöstern und der Christianisierung verknüpft. Nicht zuletzt geriet es durch die Einsetzung von einheimischen Kirchenmännern an den Spitzen der kirchlichen Institutionen in Tirol und Istrien am Ende ins Wanken. Darüber ärgern sich die Bayern wahrscheinlich heute noch, denn Istrien beispielsweise ist mittlerweile eines der schönsten touristischen Ziele Europas.

Datum: 03.01.2009

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